„The Erased Spot“ ist ein künstlerisches Rechercheprojekt, das auf einem Familienfoto aus dem Jahr 1946/47 basiert. Im Mittelpunkt steht ein weggekratzter Fleck im Gesicht meiner Großmutter, der eine neue Bedeutungsebene eröffnet.
Dieser Fleck ist ein neuer Ort. Seine Form erinnert an eine geographische Landschaft oder an eine abstrakte Topographie: Meine Großmutter hat unbewusst einen (un)fassbaren Raum geschaffen, der erforscht, berührt und interpretiert werden will.
„The Erased Spot“ untersucht Konzepte von Erinnerung und Abwesenheit. Die Materialisierung dieses Flecks steht dabei im Zentrum. Dabei werden sowohl der ursprüngliche Akt des Wegkratzens als auch die Mechanismen des Erinnerns, Vergessens und Neuinterpretierens hinterfragt.
Nachdem meine Oma, mein Vater und mein Onkel mit dem Kastzner-Transport über das KZ Bergen-Belsen in die Schweiz gelangt sind, wurden sie nach der Erstaufnahme getrennt. Diese Trennung war eine übliche Vorgehensweise. Eltern wurden von ihren Kindern getrennt mit der Begründung, dass sie sich erst einmal von den Strapazen erholen sollten. Das Foto entstand während eines gemeinsamen Besuches am Wochenende.