Cheerleading

New York, 2012

4 Kanal Videoinstallation, 40min

Die Video-Installation besteht aus vier Projektionen, die gleichzeitig in einem Raum jeweils auf die gegenüberliegende Wand projiziert werden. Auf den Projektionen sind nacheinander vier amerikanische Cheerleadergruppen zu sehen, die sich traditionell in Cheerleader-Manier produzieren. Dabei „cheeren“ sie allerdings nicht, wie sonst üblich zur Anfeuerung eines Sportvereins, sondern rufen abwechselnd die Namen einzelner Künstlerinnen, Schriftstellerinnen, Schauspielerinnen, Musikerinnen, Frauenrechtlerinnen, Politikerinnen und Aktivistinnen aus dem Zeitraum von 1850-1950.

Abwechselnd rufen die Teams Buchstabe für Buchstabe eines Namens auf und bejubeln diesen schliesslich. Sobald die Performance eines Teams abgeschlossen ist, verlangsamt sich das Video in Zeitlupe und ein anderes Team beginnt mit der nächsten Performance. Die Videoschleifen sind einem Zufallsgenerator überlassen, so dass nie klar wird, welches Team als nächstes an der Reihe sein wird. Für den Zuschauer entsteht so ein imaginärer Wettstreit zwischen den Teams, in dem freundschaftlich darum gestritten wird welche Frau den größten Ruhm verdient hat. Ziel der Arbeit ist es nicht eine Gewinnerin zu finden, sondern insgesamt die Anwesenheit von Frauen in der jüngeren Vergangenheit sichtbar zu machen und zu verstärken. Es handelt sich bei dieser Arbeit um eine Hommage an jene Frauen der letzten zwei Jahrhunderte, die trotz aller gesellschaftlichen Widerstände und frauenfeindlichen Umstände ihren künstlerischen und politischen Bestrebungen nachgegangen sind.

Zu der Video-Installation gehört eine Broschüre mit den Kurzbiografien aller 42 in der Arbeit erwähnten Frauen. Diese enthält einen kunstwissenschaftlichen Text von Dr. Christiane Keim, Mariann Stegman Institut, Bremen, und die schriftliche Aufzeichnung eines Gespräches zwischen Katharina Koch und Anne Kohl, Leiterinnen der alpha nova- kulturwerkstatt & galerie futura Berlin, mit der Künstlerin Elianna Renner.